Kalischächte im Landkreis Peine

(Quelle: Landkreis Peine von der Lehrerarbeitsgemeinschaft für Heimatkunde 1965 / Archiv Edemissen)

 

Das Salz entstammt einem Urmeer, dem Zechsteinmeer. Da Salzlager harten Erdschichten wenig Widerstand entgegensetzen, werden sie zwischen solchen harten Erdschollen oft an die Oberfläche gepresst. Man nennt solche aufgepressten Lager „Salzstöcke“.

Ein Salzstock steht genau unter dem Dorf Groß Ilsede, ein anderer an der Kreisgrenze südlich von Adenstedt und ein dritter bei Berkhöpen (Klein Oedesse). Erwähnen müssen wir auch noch den Salzstock, der sich von Broistedt bis fast nach Gifhorn hin erstreckt.

Die Salzstücke drückten die über ihnen liegenden Erdschichten hoch und schoben sie zur Seite. Zum Teil wurden diese Schichten, besonders dicht an den Salzstücken, fast senkrecht gestellt. Auf beiden Seiten der Salzstücke gerieten dadurch die tieferen Erdschichten an die Oberfläche und wurden für den Menschen leicht zugänglich.

Im Südkreis sind es besonders Tone und Mergel der Kreidezeit, die das Salz an die Erdoberfläche drückte. Der Bolzeberg bei Gadenstedt ist sogar ein Buntsandstein- und Muschelkalkblock, der aus großer Tiefe nach oben gepresst wurde.

Auch das Einfallen der Erzschichten unseres Kreises wurde durch das Salz hervorgerufen. Am Querschnitt durch den Salzstock kann man erkennen, dass das Eisenerzlager von Lengede mit dem von Groß Bülten vermutlich vor dem Hochpressen des Salzstockes einmal verbunden war und dass der heute fehlende Teil nachher von Wind, Wasser und Eis abgetragen worden sein muss.

Im Salzstock von Groß Ilsede begann das Kaliwerk „Wilhelmshall-Ölsburg“ im Jahre 1900 mit der Abteufung eines Schachtes. Er erreichte eine Tiefe von 1034 m.

Ab 1915 wurde Salz gefördert, bis im Jahre 1933 der Betrieb eingestellt wurde. Später stellte man fest, dass der Schacht bis 16 m unter Tage mit Wasser vollgelaufen war.

Ähnlich war es mit dem Schacht Oedesse im Salzstock von Berkhöpen. Im Jahre 1905 begannen die Hannoverschen Kaliwerke mit dem  Abteufen des Schachtes, der bis in eine Tiefe von 905 m führte. Nur wenige Jahre wurde Salz abgebaut. Seit 1926 ruhte der Betrieb, bis er 1934 stillgelegt wurde. Zwei Jahre später ersoff der Schacht plötzlich durch einen Wassereinbruch.